behäbig

behäbig
behäbig Adj std. stil. (19. Jh.) Stammwort. Seit spätmittelhochdeutscher Zeit gibt es zu gehaben, behaben (8. Jh., haben, heben) im Sinne von "festhalten, zusammenhalten" ja-stämmige Adjektive gehebe, behebe "zusammenhaltend, dicht schließend (von Gefäßen), geizig". Diese Adjektive werden häufig mit -ig erweitert, und mit dieser Form kommt behäbig in der Zeit der Klassik (Goethe) in die Hochsprache, wird dabei allerdings von einem anderen habig "wohlhabend" (das von die Habe abgeleitet ist) in der Bedeutung beeinflußt. Durch den Gebrauch hat sich die Bedeutung dann zu "wohlbeleibt, behaglich" weiterverschoben. Die unerweiterte Form lebt weiter in schwäb. b'häb "knapp, geizig". Abstraktum: Behäbigkeit.
Heidermanns (1993), 263. deutsch ix.

Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache. 2013.

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  • behäbig — Adj. (Aufbaustufe) von rundlicher Gestalt und deshalb ein bisschen phlegmatisch Synonyme: schwerfällig, träge Beispiel: Er hat stark zugenommen und ist ein wenig behäbig geworden. Kollokation: behäbig gehen …   Extremes Deutsch

  • behäbig — behäbig: Das um 1800 in Gebrauch gekommene Adjektiv trat an die Stelle von älterem ‹ge›häbig, einer Ableitung von Habe »Besitz« (vgl. ↑ haben). Es bedeutete zunächst »wohlhabend« (so noch schweiz.), dann »wohlbeleibt« und »schwerfällig« …   Das Herkunftswörterbuch

  • behäbig — gelassen; geduldig; ruhig; träge; lahm; langsam; bedächtig; gemächlich * * * be|hä|big [bə hɛ:bɪç] <Adj.>: a) beleibt und phlegmatisch, schwerfällig: ein behäbiger Mann. Syn.: ↑ …   Universal-Lexikon

  • behäbig — a) schwerfällig, träge; (bildungsspr.): phlegmatisch; (bes. nordd. ugs. abwertend): nölig. b) ausladend. c) gemächlich, gemessen, schleppend, schwerfällig; (ugs.): lahm, pomadig; (geh. veraltend): gemachsam; (landsch. veraltend): pomade. * * * …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • behäbig — be·hä̲·big Adj; 1 <Menschen, Bewegungen> langsam und schwerfällig, besonders weil der Betroffene dick (und müde oder faul) ist 2 (CH) ≈ reich, wohlhabend 3 (CH) groß und schön ≈ stattlich <ein Haus> || hierzu Be·hä̲·big·keit die; nur… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • behäbig — be|hä|big …   Die deutsche Rechtschreibung

  • gelassen — behäbig; geduldig; ruhig; geruhsam; gefasst; gleichmütig; gezügelt; nonchalant; stoisch; locker; kühl (umgangssprachlich); …   Universal-Lexikon

  • geduldig — behäbig; gelassen; ruhig * * * ge|dul|dig [gə dʊldɪç] <Adj.>: Geduld habend, mit Geduld /Ggs. ungeduldig/: sie ist ein sehr geduldiger Mensch; geduldig warten; er hörte mir geduldig zu. Syn.: ↑ nachsichtig, ↑ unbeirrt, ↑ unverdrossen,… …   Universal-Lexikon

  • arbeitsscheu — behäbig, bequem, inaktiv, müßig, schwerfällig, schwunglos, träge, unmotiviert, untätig; (geh.): saumselig; (bildungsspr.): lethargisch, phlegmatisch; (emotional): faul; (ugs. abwertend): lahm, schlafmützig, tranig, transusig. * * *… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • phlegmatisch — behäbig, gleichgültig, inaktiv, passiv, schwerfällig, stumpf[sinnig], teilnahmslos, träge, unbeteiligt; (bildungsspr.): apathisch, lethargisch; (abwertend): bequem, [denk]faul. * * * phlegmatisch:⇨träge phlegmatisch→träge …   Das Wörterbuch der Synonyme

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